Man muss erstmal reinkommen…
Der Startschuss für die erste Trainingseinheit hatte noch nicht mal begonnen, da kam es gleich zur ersten Schwierigkeit: ein verschlossenes Tor Richtung Trainingsgelände versperrte uns (zunächst) den Weg. Da wir bei 65 Journal jedoch stets einen kühlen Kopf bewahren, kamen wir nach gefühlt 20 Minuten auch mal auf die glorreiche Idee, es auf der Südseite des Stadions zu probieren. Und tatsächlich geschah das Wunder aller Wunder. Das Tor stand offen. Wir (Ole und Willem) flitzten rein und waren nun endlich am heiligen Ort angelangt. Wir waren ‚im Game‘ 😉
Die Krake kommt
Um kurz nach zehn Uhr betrat die Krake Kolke als erster Hansa-Spieler durch die kleine Hintertür das Stadiongelände und begrüßte die etwas mehr als 30 Schaulustigen mit einem unüberhörbaren ‚Moin!‘ – gewohnt gelassen und locker. Auch Hagemoser, Körber und der von der U19 hochgezogene Höftmann ließen nicht lange auf sich warten. Während die Torhüter sich also schon mal warm schossen, versteckte sich das restliche Hansa-Team noch im Bauch des Ostseestadions. Wir nutzten die Zeit für ein Gespräch mit einem waschechten Hansa-Fan und werteten die abgelaufene Saison nochmals in allen Umfängen aus. Die obligatorische Diskussion um mögliche Zu- und Abgänge durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.
Ein neuer Anstrich
Und dann, kurz vor halb elf, war es dann endlich soweit! Die Hintertür sprang abermals auf und der restliche Hansa-Kader zeigte nun sein Gesicht (nur mit Torhütern in die neue Saison gehen, wäre ein ambitioniertes Ziel gewesen). Genauestens beäugt wurden natürlich die Neuzugänge: Hüsing, Güler, Vasiliadis, Rossipal und Mittelfeldblock Bachmann trabten gut gelaunt und bei angenehmer Brise sowie strahlendem Sonnenschein zum Trainingsplatz. Unübersehbar war Meises‘ neuer, aschblonder Haar-Stil – ein neuer Anstrich als Glückringer? Bald werden wir mehr wissen…

Als die gesamte Mannschaft schließlich auf dem Platz war, machten wir uns am Zaun gemütlich. Uns schnell stellte sich heraus, dass vom Trainer-Team jemand fehlte: Athletiktrainer Björn Bornholdt. Stattdessen leitete David Lechner, ein junger Österreicher und bis vor kurzem noch bei Sandhausen unter Vertrag, die zu Beginn anstehenden Dehnübungen. An dieser Stelle von uns: Alles Gute für die Zukunft, Björn!
So lasst die Spiele beginnen!
Auch das Passspiel durfte am Anfang nicht zu kurz kommen. Zu unserer aller Beruhigung: Die Jungs haben das Fußballspielen zum Glück noch nicht verlernt! Beim anschließenden Trainingsspiel (7 vs. 7) hatten Güler und Thill einen besonders guten Tag erwischt und schossen jeweils die ersten Buden der Vorbereitung! Mit gewohnt lautstarken, aber stets spaßigen und motivierten Ansagen, machte Schwartz seinem Charisma mal wieder aller Ehre! Und die Jungs hatten gleich richtig Bock! So viel Bock, dass Fröling als Erster Tribut zollen musste und von Verhoek gehörig umgesemmst wurde (ein bestehendes Naturgesetz). Der Schwede schüttelte sich kurz, doch dann ging es sofort weiter.
Indes kam die Meldung rein, dass Hansa einen weiteren Abwehrhünen verpflichtet hatte: Innenverteidiger Salomon Patrick Amougou Nkoa, vom Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2026. Am Donnerstag durfte ich ihn nochmal genauer unter die Lupe nehmen.
Nach dem Spiel ist vor dem Training
Nachdem die Mannschaft am Mittwoch das erste Testspiel mit 17:0 gegen Elmenhorst gewann, – Pasi traf dabei sieben(!) Mal – gab es am Donnerstagvormittag eine weitere zweistündige Trainingseinheit. Hier wurde vor allem der Fokus auf Flanken und Abschlüsse gelegt. Vor allem Güler konnte sich dabei mehr als beweisen und netzte regelmäßig, und vor allem sehenswert, ein. Auch für Neuzugang Nkoa ging es gleich in die Vollen. Eine kleine Schrecksekunde gab es für Torhüter Markus Kolke, der bei einer unglücklichen Bewegung mit dem rechten Fuß umknickte und das Training kurz unterbrechen musste. Nach etwa zehn Minuten ging es aber wieder weiter – Glück gehabt!

Währenddessen wollte Nkoa noch kein präziser Torabschluss sonderlich gelingen, allerdings stachen sein Tempo, sowie seine Zweikampfstärke besonders hervor. Der 23-jährige hat Potenzial, sich als Stammspieler in der Innenverteidigung zu etablieren. Mit vier Toren und einer Vorlage in der abgelaufenen Saison in der Regionalliga hat er aber auch unter Beweis gestellt, dass er nicht nur verteidigen kann. Wir dürfen gespannt sein. Ebenso auf den ehemaligen Sandhäuser Christoph Kinsombi, welcher noch am späten Donnerstagnachmittag ebenfalls für drei Jahre verpflichtet wurde.
Kristian Walter ist am Kochen! Es kann ruhig so weitergehen! Bis dahin, AHU!