Schlechte Punkteausbeute, gute Moral
Der VFL Osnabrück ist mit einem Punkt aus den ersten drei Spielen auf dem Papier nicht gerade rosig in das Abenteuer 2.Liga gestartet. Doch in all diesen Partien war unser Gast am kommenden Wochenende leistungsmäßig nicht weit weg. Letzte Woche konnte gegen den 1. FC Nürnberg fast noch ein 0:3 Rückstand kurz vor Schluss aufgeholt werden (Verhoek mit 2 Vorlagen). Gegen den KSC verlor man ziemlich unglücklich zum Saisonauftakt nach abermaliger Aufholjagd mit 2:3 und gegen Offensivmaschinerie Paderborn konnten die Niedersachsen immerhin einen Punkt abknöpfen. Auch gegen den 1. FC Köln im Pokal hielten die Lila-Weißen sich wacker – bis zur Verlängerung.
Nun soll der Bock umgestoßen werden und die bisherigen Leistungen sich auf dem Punktekonto widerspiegeln.
Prognose: gelbe Kartenflut
Doch schön anzusehen wird das ‘Nordderby’ höchstwahrscheinlich nicht. Der Aufsteiger wird mit einer gehörigen Physis und Zweikampfhärte unsere Hansa-Kicker begrüßen. Erst recht wird die Kogge mit diesen Mitteln dagegenhalten. Folgende Statistik zeigt die ‘Kartenausbeute’ der Zweitligateams:

Sollte Johnny bei seinem besonderen Auswärtsspiel von Beginn an spielen dürfen, würde die Wahrscheinlichkeit für einen Platzverweis am Samstag exponentiell steigen ;). Es dürfte also mehr als hitzig werden bei eh schon sommerlichen Temperaturen auf dem Rasen. Ein Tor des ehemaligen Hansa-Stürmers würde doppelt wehtun. Vor allem Rossi und unsere Krake Kolke werden dieses mögliche Szenario mit allen Mitteln verhindern wollen.
Mit Wut im Bauch zur Wiedergutmachung
In den Interviews dieser Woche merkte man den Spielern noch die unglückliche 1:2 Heimpleite gegen Hannover 96 an. Auch Alois Schwartz äußerte sich auf der PK noch in einem leicht angesäuerten Ton und hatte immer noch wenig Verständnis für den Elfmeterpfiff kurz vor Ende des Spiels, auch weil die Überprüfung fast 5 Minuten dauerte. Dass die Szene, wo Ingelsson von Zieler im Strafraum kurz zuvor abgeräumt wurde, vom Schiedsrichter hingegen überhaupt keine Beachtung am VAR-Monitor fand, ist für den 56-jährigen Fußballlehrer erst recht unverständlich.
Der Frust ist nachvollziehbar, gerade weil Hansa die klar besseren Torchancen hatte und insbesondere in der zweiten Hälfte seine beste Saisonleistung ablieferte. Doch diese Wut im Bauch könnte Hansa am kommenden Wochenende zu Gute kommen. Die letzte Konsequenz vor dem Tor könnte dieses Mal durch Perea getilgt werden, der womöglich sein Startelfdebüt vor heimischem Publikum feiern könnte (hoffentlich). Eine Umstellung in der vorderen Angriffsreihe würde aller Voraussicht nach für die nötige Abhilfe sorgen – und Verhoek damit in den Schatten stellen.