Unter gespannter Beobachtung
Pünktlich um 14.30 Uhr betraten unsere Jungs heute den Rasenplatz auf der Südseite neben dem Leichtathletikstadion. Neu mit dabei: Hansa-Trainer Alois Schwartz und sein langjähriger Co-Assistent Dimitrios Moutas. Dementsprechend war auch das mediale Interesse alles andere als gering. Es wimmelte nur so von Reportern und Fotografen – uns eingeschlossen ;). Hansa-Boss Robert Marien und Sportvorstand Martin Pieckenhagen waren auch mit von der Partie und beäugten an der Seitenlinie das Geschehen genau und ziemlich konzentriert.
Das mittlerweile doch relativ große Trainerteam um Dirk Orlishausen, Uwe Ehlers, Nicolas Masetzky, Dimitrios Moutas und Alois Schwartz stand zu Beginn in regem Austausch und teilte gemeinsam die ersten Eindrücke und Ideen, während unsere Jungs sich mit verschiedenen Lauf- und Sprinteinheiten warmmachten. Währenddessen liefen van Drongelen, Breier, Schröter, Meißner und Ananou außerhalb des Trainingsplatzes an mir vorbei und begrüßten die neben mir stehenden Schaulustigen mit einem kurzen ‚Moin!‘ Dass Passi wieder mit der Mannschaft trainierte, hat mich persönlich sehr gefreut!
Es wurde laut
Aber nun zum weiteren Ablauf der ersten Trainingseinheit. Nachdem sich die ersten 25 Minuten mit Lauf- und Dehnungsübungen warm gemacht wurde, gab Schwartz das Signal für die erste Teambesprechung. Anschließend wurde es das erste Mal richtig laut, da die Hansa-Kicker aktiv im 8 vs. 8 Modus Ballbesitzpassagen trainierten. Insbesondere der neue Co-Trainer Dimitrios Moutas fiel mir dabei besonders und machte viele Gesten und klare Ansagen. Alois Schwartz analysierte währenddessen etwas abseits mit Zettel und Stift die Auffälligkeiten und verschaffte sich zunächst einen ersten Eindruck von der Mannschaft. Die Spieler boten sich indes lautstark in den Freiräumen an und spielten einen gepflegten Ball – keine Spur eigentlich von Abstiegskampf, wenn man die Tabelle und die letzten Ergebnisse nicht im Hinterkopf haben würde.
Nach 20 Minuten war der erste Spaß vorbei und es folgten Dehnungsübungen im Kreis. Anschließend konnte ich beobachten, dass Lucoqui sich relativ lange mit Co-Trainer Masetzky unterhielt. Irgendetwas schien dem 34-Jährigen, der in Rostock seinen Job behielt, sauer aufzustoßen. Anschließend ging Lucoqui mit leicht gesenktem Kopf wieder zurück zur Mannschaft.
Deutliches Ergebnis
Anschließend ging es zur wirklich heißen Phase über: Die Tore wurden geholt und es gab abermals ein 8 vs. 8 Halbfeldspiel. Alois Schwartz kickte den Ball per Dropkick aufs Feld und dann ging das wilde Gejage um den Ball los. Die Anfangsphase der insgesamt gespielten 15 Minuten war recht ausgeglichen und war geprägt von vielen Zweikämpfen und lautstarken Rufen. Doch nach und nach konnte sich das Team mit den neongelben Trainingsleibchen um Fröling, Lee, Dressel und Co. klar durchsetzen und gewann am Ende souverän mit 5:0 (!). John Verhoek wirkte derweil im gegnerischen Team etwas angeschlagen und verlor viele Zweikämpfe und spielte unsaubere Pässe – sinnbildlich für sein aktuelles Formtief. Auch Hagemoser wirkte alles andere als zufrieden, da seine Hintermannschaft mehrfach nicht aufpasste. Beim dritten Gegentor wurde es ihm zu bunt: „Pass doch mal auf, ey! L*ck mich am **sch!“
Um kurz vor 16 Uhr war die erste Trainingssession dann auch schon vorbei und die Spieler trabten gen Ostseestadion. Alois Schwartz begab sich allmählich in Richtung des Presseraumes, da anschließend seine Vorstellungs-PK auf dem Plan stand.
Erster Eindruck: Das Team weiß, wie prekär die Lage ist und ging mit viel Leidenschaft in die erste Trainingseinheit unter dem neuen Cheftrainer. Letzterer erinnert mich übrigens an jemanden, der auch oft mit Zettel und Stift an der Seitenlinie stand. Ein gutes Omen? Es wird sich zeigen!