Vorbericht
Unsere Bilanz gegen den FSV ist mit 3 Siegen, 3 Unentschieden und 2 Niederlagen jetzt nicht sonderlich aussagekräftig, allerdings wird vielen von uns sicherlich noch die 0:5 Heimniederlage 2012 irgendwo im Hinterkopf herumgeistern. Wir haben schon echt viel durchgemacht. Das letzte Spiel gegen den FSV 2017 endete mit einem (für uns) glücklichem 0:0 und der letzte Sieg war ein 1:0 in Frankfurt im Jahr 2009. Darum, wie man eine erneute Blamage gegen einen Regionalligisten verhindert und wie wir sportlich mit der Favoritenrolle umgehen sollten, geht es jetzt.
Der FSV
Da es für die Regionalliga Südwest recht wenig aussagekräftiges Videomaterial und/oder Statistiken für Spieler und Mannschaft gibt, muss ich diesen Gegnerbericht komplett auf der Rollenverteilung aufbauen. Dass Frankfurt hier als Underdog ins Spiel geht, sollte klar sein, aber was bedeutet das?
Die meisten Teams (wie bspw. auch Lübeck) interpretieren das so, dass man den Gegner das Spiel machen lässt, irgendwie versucht, alles wegzuverteidigen und dann mit einem Lucky Punch oder einem Konter irgendwie das Ding zu gewinnen. Man darf sich also auf einen tiefen, kompakten Frankfurter Block einstellen, der sich darauf fokussiert, uns auszukontern und sehr leidenschaftlich in die Zweikämpfe gehen wird. Wichtig wird hierfür vermutlich Bouhaddouz, der sehr viel Erfahrung darin hat, Bälle zu verteilen und sich in gute Situationen zu begeben, auch wenn er mit 36 mittlerweile viel Athletik eingebüßt hat, wovon er jetzt noch nie viel hatte. Auch Ünlüfcici und Azaouagh sahen in jedem Video, was ich gefunden habe aus, wie recht ballsichere Spieler, die Bälle gut verteilen können, wozu bei Azaouagh noch eine gute Defensivarbeit in puncto Stellungsspiel dazukommt.
Hansa Rostock
Für uns wird es also viel um Spielkontrolle gehen und, viel wichtiger, darum, aus dem Ballbesitz auch etwas zu machen. Damit das nicht so trostlos aussieht wie letztes Jahr gegen Lübeck, hier jetzt meine Vorschläge dazu, wie man das effektiv gestaltet, dazu erstmal meine Startelf:

Nicht sonderlich viel Rotation, ich weiß, ist aber auch gar nicht weiter schlimm, weil man das nächste Spiel schließlich auch erst nächstes Wochenende hat. Im Großen und Ganzen ging es mir darum, ballsichere Spieler aufzustellen, um den Ball nicht unnötig in potenziell gefährlichen Situationen herzugeben. Hüsing und Roßbach sind vor allem dafür da, Bouhaddouz ständig und je mit einem in der letzten Linie Mann vs. Mann zu verteidigen, damit er sich nicht in gefährliche Situationen bringen kann. Dazu sind wir damit auch in der Luft klar überlegen. Von Strauß und Rossipal soll sich je einer, je nachdem, auf welcher Seite der Ball ist, offensiv mit einbringen, alleine schon, um mehr Anspielstationen zu haben. Der andere soll etwas weiter zurückbleiben, um eine nominell gut aufgestellte Restverteidigung zu haben. Von den achtern schiebt dann immer einer etwas raus. In der Praxis könnte das so aussehen

Für Bachmann, Dressel und Vasiliadis spricht außerdem, dass sie auch im Gegenpressing sehr ordentlich sind, also nach einem Ballgewinn sofort wieder in den Zweikampf gehen. Der allgemeine Offensivplan sieht schon anders aus als sonst. Güler, Singh, Vasiliadis, Brzozowski oder auch Bachmann können sich auf engem Raum gut bewegen, sind stark im 1vs1 und kommen aus diesen engen Räumen zwischen Frankfurts Block mit ihren Qualitäten in viele Situationen, wo man durch die Kette brechen kann. Dazu haben alle ein ordentliches Passspiel und, natürlich, einen mindestens soliden Abschluss. Der Spielaufbau ist natürlich auch ein Thema. Dieser soll sich kurz über die Außenverteidiger und mit vielen Anspielstationen gestalten. Wenn allerdings keine direkten Anspiele möglich sind, sollte man nicht ins Risiko gehen und den Ball auch mal höher nach vorne schlagen (auch dafür spielt Bachmann). Für alles andere sind wir von hinten raus nicht routiniert genug. Im Mittelfeld soll man dann sehr mannstark auftreten, um sofort eine numerische Überzahl zu schaffen und den FSV einzudrücken. Kurzpassspiel ist gar nicht das zwingende Ziel, es geht mir hier wirklich eher um Dominanz, um den FSV nicht aus dem Mittelfeld heraus Konter starten zu lassen und sie zu ermüden.
Entscheidungen gegen bspw. Perea, Kinsombi, Ingelsson, Pröger, Kolke oder Hinterseer sind vor allem gefallen, weil ich entweder einigen Spielzeit geben wollte, um sich in den Fokus zu spielen (Güler, Brzozowski, Körber) oder weil andere besser passen (Singh, Vasiliadis). Insgesamt klingt das alles natürlich gar nicht nach Hansa bisher, und wird gegen andere Gegner so auch nicht möglich sein, aber die Rolle; die wir haben; müssen wir annehmen, sonst geht es aus wie gegen Lübeck.