6. Spieltag: der FC Hansa verliert unglücklich gegen Fortuna Düsseldorf, Kastenmeier überragender Akteur

Ähnliche Aufstellung, zäher Beginn
Hansa startet wie gewohnt im 3-4-1-2 und greift dabei auch auf das gleiche Personal der Vorwoche zurück. Lediglich Jonas David rückt für Kevin Schumacher in die Startelf. Rossipal agiert dementsprechend auf der linken Außenbahn.
Die Partei beginnt mit einer Phase des Abtastens, bevor die Fortuna erstmals Druck ausüben kann (4‘). Nach weiteren kleineren Gelegenheiten ist es Vermeij, dem der erste gefährliche Abschluss gelingt. Kolke pariert jedoch sicher (9‘). Die Fortuna zeigt jedoch immer wieder Unsauberkeiten im eigenen Spiel nach vorne, sodass der letzte Pass häufig nicht gelingt. Auch die Kogge greift nun ins Spielgeschehen ein. Beide Teams wählen gerade zu Beginn einen vertikalen Ansatz, wollen den Ball schnell nach vorne bringen und möglichst viel Raum überbrücken. Die Fortuna ist jedoch überlegen und kann dies auch in Zählbares umsetzen. Die Düsseldorfer kontern über die eigene linke Seite, dort findet Johannesson Tzolis, der Neidhart mit einem Haken aussteigen lässt und klasse vollendet (17‘).
Hansa wird stärker, Fortuna erhöht
In der Folge wird Hansa stärker und hat einige kleinere Gelegenheiten, ist dabei aber nicht zwingend genug. In der 32. Spielminute trifft Pröger mit einer missglückten Hereingabe die Latte. Doch die stärkere Phase wird nicht belohnt, Düsseldorf bleibt hingegen effizient und kann einer Ecke auf 2:0 stellen (35‘). Nachdem der Ball erst geblockt, gibt de Wijs ihn in die Mitte, wo Hoffmann im Stile eines Stürmers vollendet.
Rostock erzielt den Anschluss und verpasst Ausgleich
In der anschließenden Phase kippt das Spielgeschehen jedoch. Hansa übt nun mehr Druck aus, Düsseldorf präsentiert sich hinten unsicher. Letztendlich kann man aus Standardsituationen Kapital schlagen. Nach einer Rossipal-Ecke prallt die Kugel irgendwie Richtung Tor, berührt das Knie von van der Werff und rollt über die Linie – 2:1 (45‘).
Zwei Minuten später verpasst Bachmann den Ausgleich. Sein Volley von der Strafraumkante ist zu unplatziert, Kastenmeier reagiert stark.
Schon in dieser Phase kann man ein deutliches spielerisches Upgrade gegenüber den letzten Wochen erkennen. Die Rostocker spielen deutlich häufiger flach, gerade im Aufbau macht sich das bemerkbar. Auch das Zentrum wird besser eingebunden. So kreiert man mehr Flexibilität, denn mehr Optionen machen es dem Gegner deutlich schwerer. Heraus zu heben, ist hier Innenverteidiger Jonas David, der das Aufbauspiel auf ein höheres Niveau hebt.
Probleme gibt es in dieser ersten Hälfte vor allem, da Bachmann sich erneut nicht passend positioniert und teilweise zu große Räume im Mittelfeld eröffnet. So musste oftmals ein Innenverteidiger rausrücken, was Düsseldorf den Platz gab, hinter die Kette zu spielen. In Halbzeit Zwei besserte sich dies jedoch.
Rostock zeigt überragende Hälfte Zwei, kann sich jedoch nicht belohnen
In der zweiten Halbzeit ist die Fortuna gänzlich abgemeldet und Rostock übernimmt das Spielgeschehen. Auch verlieren die Düsseldorfer ihre defensive Stabilität. Doch Hansa scheitert an der eigenen Chancenverwertung.
In der 49.Minute kontern die Rostocker über Ingelsson, der per Chip-Ball auf Perea die Abwehr überwindet. Dieser rutscht jedoch vor Kastenmeier weg und schiebt das Leder am Tor vorbei. Hansa erhöht den Druck minütlich, kommt jedoch zu selten gefährlich vor das Tor. Düsseldorf ist inzwischen vollkommen abgemeldet.
Wenn der Gegner die Box schließt, muss eben die Brechstange her. Dressel probiert es aus rund 20 Metern, scheitert jedoch am Pfosten. Den Abpraller kann Brumado nicht richtig verarbeiten (69‘). Schlussendlich stehen die Rostocker Angreifer beim Nachschuss sowieso im Abseits. Auch Fröling probiert es aus der Ferne, doch Kastenmeier hält den Aufsetzer souverän (81‘).
Kastenmeier bewahrt Führung, Niemiec entscheidet
Wieder ist es Bachmann, der an Kastenmeier scheitert. Der zentrale Mittelfeldspieler köpft das Leder aus wenigen Metern in Richtung der rechten Ecke, der Düsseldorfer Keeper hält jedoch klasse (87‘). Im darauffolgenden Konter kommt der Ball auf Rechtsaußen zu Niemiec. Der eingewechselte Stürmer lässt Schumacher ins leere Laufen und bleibt vor Kolke cool (88‘).
Rostock schafft es im Anschluss nicht mehr, wirkliche Gefahr zu entwickeln. Die Fortuna hat über Klaus (90‘ + 5‘) und Ginczek (90‘ + 7‘) noch Chancen, das Ergebnis zu erhöhen.
Sehr guter Auftritt wird nicht belohnt
Schlussendlich verliert die Kogge unglücklich mit 3:1. Dennoch war eine klare spielerische Weiterentwicklung zu erkennen. Erstmals wurde das Zentrum im Spielaufbau genutzt und damit mehr Flexibilität geschaffen. Gleichermaßen spielte man wesentlich häufiger flach und konnte so mehr Spielkontrolle entwickeln. Die Ostseestädter zeigten sich geduldiger am Ball und konnten Druck auf einen Gegner aufbauen, welcher zum Favoritenkreis auf den Aufstieg gehört. Loben muss man weiterhin Dennis Dressel, der in diesem Spiel deutlich offensiver agieren durfte und seine Qualitäten am Ball ein ums andere Mal zeigen durfte.
Trotz der Niederlage kann man durchaus zufrieden sein. Gegen viele Gegner hätte diese Leistung zum Sieg gereicht, die Düsseldorfer sind jedoch ein Top-Team der Liga, welches im Normalfall außerhalb unserer Reichweite agiert. Jetzt heißt es, sich zu sammeln und die Fehler aufzuarbeiten, sodass man in der nächsten Woche beim 1.FC Kaiserslautern wieder punkten kann.