Anpfiff!
Ein geschichtsträchtiges Abenteuer beginnt!
Die Aufmerksamkeit war groß; die Tribüne schon etwa eine halbe Stunde vor Anpfiff gut gefüllt. Die Sonne versteckte sich derweil noch hinter einem dichten Seennebel. Doch pünktlich zum Spielbeginn um 14 Uhr herrschte in Rostock strahlender Sonnenschein – und vor allem gute Laune auf den Rängen. Der Anpfiff zum Nordderby war einer für die Geschichtsbücher: Zum ersten Mal überhaupt spielte eine offizielle Hansa-Frauenmannschaft um drei Punkte. Dementsprechend war das Interesse von allen Seiten riesig.

Start nach Maß
Und nach drei Minuten ertönte gleich zum ersten Mal die Torhymne, als die Warnemünderinnen den Ball nicht sauber aus dem Strafraum klären konnten, sodass die Kugel schlussendlich im linken unteren Eck einschlug! 1:0 gegen das etablierte Spitzenteam vom Strand, hier gleich um die Ecke – ein Start nach Maß! Unsere Mannschaft stellte danach alles andere als auf Verwaltungsfußball um, sondern versuchte sofort nachzusetzen. Immer wieder brachen unsere Mädels bis zur Grundlinie durch. Ein schön getretener Freistoß knallte leider nur ans Gebälk. Indes funktionierte die Abseitsfalle bei den Gästen hervorragend – noch. Denn etwa nach 20 Minuten schlugen die Hansa-Frauen erneut eiskalt zu, nachdem die Torhüterin der HSG zu unentschlossen aus ihrem Kasten kam. Mette Bönsch, die Nummer 11, wusste dies eiskalt auszunutzen und erhöhte. Es herrschte ausgelassene Stimmung bei allen Beteiligten.
Die Gäste wehren sich
Doch danach kippte das Spiel ein wenig zugunsten der Warnemünderinnen. Wieder mal klatschte ein klasse getretener Freistoß – dieses Mal jedoch auf der anderen Seite – an die Latte, woraufhin die Hintermannschaft der Rostockerinnen nicht aufpasste und die Gäste per ‚Kopf-Abstauber‘ den Anschluss erzielten – ein wilder Schlagabtausch in den Anfangsminuten.
Anschließend beruhigte sich das Geschehen nach der ersten Trinkpause ein wenig und das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr hinein ins Mittelfeld. Mit einer knappen 2:1-Führung ging es in die Pause – ein bis dahin völlig offenes Spiel, das in alle Richtungen kippen konnte.
Doppelschlag – Zack Zack!
Allerdings hatten unsere Mädels keine Lust auf Spannung und schoben gleich wieder hoch an. Und das wurde sofort belohnt. Etwa sechs Minuten nach Wiederanpfiff war der Druck für die HSG zu groß, sodass sie sich nur mit einem Foul im eigenen Strafraum zu helfen mussten. Elfmeter! Laurentia Köhler schnappte sich die Kugel und versenkte das Ding zum 3:1 ins rechte untere Eck! Dies wollte ich gerade notieren, da rollte schon der nächste Angriffswelle auf die Warnemünderinnen zu. Malin Drockner lief nach einem schönen Steckpass in die Tiefe alleine aufs Tor zu und spitzelte den Ball rechts vorbei ins Tor – der Doppelschlag zum 4:1!
Viel Einsatz und Wille
Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde es dann etwas ruppiger, sodass der Schiedsrichter mit einigen gelben Karten und klaren Ansagen eingreifen musste. Die Warnemünderinnen wehrten sich und wollten unbedingt nochmal den Anschluss herstellen, doch am Ende waren die Rostockerinnen die tonangebende Mannschaft und hatten noch einige gute Kontergelegenheiten, die jedoch ungenutzt blieben.
Am Ende blieb es beim leistungsgerechten 4:1 für unsere Hansa-Mädels, die nächste Woche in Neubrandenburg zu Gast sind und hoffentlich auch dort drei Punkte entführen können! Ein gelungener Start nach einem historischen Spiel. So kann es gerne weitergehen!