3. Spieltag: Der FC Hansa Rostock muss sich Hannover 96 geschlagen geben
Der FC Hansa Rostock verliert sein Heimspiel gegen Hannover 96 1:2 (0:1). Die Ostseestädter waren über weite Strecken das bessere Team, konnten viel Ballbesitz und einige gute Gelegenheiten jedoch nicht in das gewünschte Ergebnis umsetzen.
Anpassung nach DFB-Pokal-Erfolg
Hansa verändert im Vergleich zur Vorwoche, in der man im DFB-Pokal den FSV Frankfurt niederrang, wenig. Lediglich van der Werff und Fröling rücken für den verletzten Hüsing und Singh, der auf der Bank platz nahm, in die erste Elf. Die Ostseestädter agierten dementsprechend im 3-4-3 mit relativ inversen Flügelspieler. Gegen den FSV Frankfurt stellte Schwartz noch im 3-4-1-2 auf, welches statt Flügelspieler eine Doppelspitze und einen Zehner anbietet.

Weiterhin hatte die Mannschaft die Kritik von Schwartz an der eigenen Spielweise offensichtlich verstanden. Die Kogge nahm sich spielerisch wesentlich mehr vor, man spielte deutlich öfter flach und versuchte, Situation spielerisch zu lösen.
Hansa zu harmlos, Hannover mit Traumtor
Das Spiel beginnt mit vorsichtigem Abtasten und wenig Torgefahr beider Teams. Die erste Gelegenheit hatte Hannover 96, Kunze schiebt eine Freistoßflanke von Köhn links am Tor vorbei (11‘).
Mitten in dieser ausgeglichenen Phase finden sich die 96-er und schocken die blau-weißen Rostocker. Phil Neumann chippt die Kugel von der Strafraumgrenze in Richtung des Tores, der Ball wird im länger und senkt sich hinter Kolke ins linke Toreck, der sich jedoch etwas verschätzt – ein überragender Treffer und die Führung für die Gäste (22‘). In der Folge bleibt die Partie chancenarm und umkämpft.
Hansa dominiert und scheitert an sich selbst
Die Rostocker kommen jedoch besser aus der Pause und setzen Hannover unter Druck. Nach einigen kleineren Gelegenheiten kommt Hansa einmal richtig gefährlich vor das Tor. Nach einer Neidhart-Flanke springt Pröger ungedeckt unter dem Ball durch, Neumann kann jedoch nicht mehr reagieren und köpft das Spielgerät in den eigenen Kasten (58‘). Der Ausgleichstreffer erweckt neue Kräfte in den Rostockern, die nun zunehmend das Spiel kontrollieren und klar überlegen sind. In der 72. Spielminute muss Hansa in Führung gehen. Schumacher schickt mit einem vertikalen Ball auf links Ingelsson, der frei vor Zieler auftaucht und den Ball an die Latte hebt. Fröling kann das Spielgerät aufnehmen und vergibt kläglich vor dem halbleeren Kasten.
Chancenwucher rächt sich. In einem Zweikampf zwischen Nielsen und Neidhart prallt letzterem der Ball an die Hand, nach minutenlangem VAR-Check gibt es Elfmeter, den Teuchert sicher verwandelt (87‘).
In der Folge werden aufgrund der längeren Unterbrechung und des Zeitspiels der 96-er Neun Minuten nachgespielt. In dieser Spielverlängerung hat Hansa die erneute Chance auf einen Treffer, einen langen Ball macht Hinterseer wunderbar fest und bedient Bachmann, der jedoch am glänzend reagierenden Zieler scheitert (90‘+1‘).
Hansa verliert dieses Duell letztendlich sehr unglücklich, ist in Hälfte Zwei in jedem Fall überlegen.
Entwicklung in die richtige Richtung
Dennoch lässt sich festhalten, dass man sich in einigen Aspekten des Spiels deutlich gesteigert hat. Das Verhalten mit dem Ball zeigt sich verbessert, man löst Situation öfter mit flachem Kurzpassspiel statt langen Bällen. Zudem rotieren die Spieler untereinander sehr gut und auch das Spiel der Flügelverteidiger Schumacher und Neidhart ist zu loben. Probleme gibt es teilweise immer noch in der Besetzung des Zentrums, das Verhältnis der Positionierung von Bachmann und Dressel ist weiterhin nicht optimal. Auch presste man phasenweise etwas wenig, agierte relativ passiv, sodass Hannover viel Zeit von der Uhr spielen konnte. Ein weiterer Problempunkt sind weiterhin die eigenen Standards, welche kaum Gefahr ausstrahlen.
Meiner Meinung nach geht die Entwicklung dennoch in die richtige Richtung, die Niederlage heute war unverdient und viel Pech und eigener Ineffektivität geschuldet.