5. Spieltag: Hansa unterliegt Spitzenreiter HSV mit 2:0 (1:0)
HSV entscheidet erste Hälfte spät

Hansa ging im 3-4-1-2 unverändert im Vergleich zur letzten Woche ins Spiel und geriet direkt zu Beginn unter Druck. Glatzel hat nach vier Minuten die erste Gelegenheit, Dompe prüft in der elften Spielminute Kolke mit einem Schuss aus rund 18 Metern.
Auch die Kogge findet schnell den Weg ins Spiel, über einige Stationen landet der Ball bei Ingelsson, der für Neidhart ablegt. Seinen Abschluss pariert Heuer Fernanders stark (14‘). In der Folge bleiben die Rostocker weiter konzentriert und griffig. Nach einer flachen Flanke von Ingelsson kommt Perea an den Ball, sein Schuss wird jedoch abgeblockt (29‘).
Der HSV ist dennoch spielbestimmend und gefährlicher. Robert Glatzel kommt erneut in Abschlussposition und scheitert im 1-gegen-1 an Kolke, nachdem er sich überragend gegen Roßbach durchgesetzt hatte (30‘). Die Hamburger verzeichnen in der folgenden Phase einige gute Gelegenheiten, sind aber nicht zwingend genug.
Hansa steht in der ersten Hälfte defensiv stabil, lässt sich jedoch einmal aus der Ordnung locken. Nach einem Einwurf rückt das Mittelfeld zu weit auf, der HSV erobert die Kugel und kontert. Letztendlich landet der Ball bei Reis, der sich gegen van der Werff und Ingelsson durchsetzt und in voller Bewegung aus rund 17m flach in die linke Ecke abschließt – 1:0 kurz vor der Pause (45+6‘).
Frühes Tor dämpft Rostocker Hoffnung
Alois Schwartz tauscht zur Pause doppelt, wechselt die verwarnten Ingelsson und Schumacher aus und bringt Jonas David und Christian Kinsombi aufs Feld. Der HSV erwischt dennoch den besseren Start und nutzt die Unachtsamkeit der Rostocker Verteidigung. Reis spielt Benes frei, der knapp vor der Strafraumgrenze wuchtig abschließt und auf 2:0 stellen kann (48‘).
Hansa stabilisiert sich nach dem Gegentor und agiert deutlich offensiver als in Hälfte Eins. Der HSV ist jedoch sehr stabil und bleibt bei jeder Offensivaktion ausgesprochen gefährlich. Dompe und Glatzel verpassen es jeweils auf 3:0 zu erhöhen (50‘/69‘). Hansa hingegen lässt in Person von Pröger, der nach einem Querpass von Perea an Heuer Fernandes scheitert (53‘), und Kinsombi, der eine Flanke direkt nimmt, die Heuer Fernandes jedoch glänzend mit dem Fuß abwehrt (80‘), Chancen auf das 2:1 liegen.
Der HSV kann das 2:0 letztendlich souverän halten und fährt einen verdienten Heimsieg ein. Man präsentierte sich erneut im Stile einer Spitzenmannschaft.
Ordentliche Leistung trotz Niederlage
Mit der Leistung der Kogge sollte man jedoch auch zufrieden sein. Man lieferte einen großen Kampf ab und macht dem HSV das Leben schwer. Die Rothosen sind jedoch einfach eine klasse über uns. Dennoch stellte Alois Schwartz die Mannschaft taktisch gut ein, das Spiel war phasenweise auf Augenhöhe, doch der HSV ist einfach nicht unsere Kragenweite.
Positiv erwähnen, muss man in jedem Fall die Einwechselspieler, die allesamt gut auftraten und gerade offensiv für frischen Wind sorgten. Auch ist zu loben, dass nach dem Dreifachwechsel deutlich offensiver agiert und intensiver gepresst wurde. Der Elan in den Zweikämpfen stimmte ebenfalls.
Problematisch bleibt jedoch die Besetzung des Mittelfeldes. Im eigenen Ballbesitzt ist dieses quasi leerer Raum, immer wieder spielt man über die Flügelverteidiger, die dann oftmals lange Bälle schlagen. Dressel agiert weiterhin als tiefer Sechser in der Nähe der Abwehr. Bachmann jedoch bot sich in diesem Spiel erneut unzureichend an und stand immer wieder außerhalb seiner Position. Das Rostocker Offensivspiel wäre um eine weitere Dimension reicher, würde man das Zentrum besser besetzen, um so variabler zu sein, da man sich mit flachen Pässen durchs Zentrum nach vorne kombinieren kann.
Für Hansa stehen unter dem Strich 9 Punkte nach fünf Partien. Dies ist ein ordentlicher Saisonstart auf dem Weg zum Platz im Mittelfeld. Während man sich defensiv stets gut präsentierte, fehlt in der Offensive noch Kreativität und ein Konzept bei vermehrtem Ballbesitz. Dennoch sollte man als Rostocker insgesamt zufrieden sein, da im Vergleich zur letzten Saison eine klare Weiterentwicklung zu erkennen ist.