Hansa und die Schweden
Einst verschlug es am Ende der 90er-Jahre einen gewissen Peter Wibran an die Ostseeküste nach Rostock. Was folgte, ist eine Geschichte voller legendärer und nicht ganz so legendärer Schweden im Trikot der Kogge. Zwischen 1998 und 2006 liefen im Laufe der Jahre 7 Schweden für Hansa Rostock auf. Namen wie Arvidsson, Jakobsson, Prica, Lantz, Persson und Allbäck lassen den Romantikern unter uns bis heute die Herzen höher schlagen. Sie prägten eine der erfolgreichsten Perioden der Vereinsgeschichte, bis es 2005 dann nach 10 Jahren Bundesliga doch ins Unterhaus des deutschen Fußballs ging. Rostock wurde von einer festen Größe in der 1. Liga bis in die Drittklassigkeit verbannt und so verschwanden auch langsam die großen schwedischen Stars aus dem Kader.
Das einstige Erfolgsrezept sollte dann Rostock wieder zur alten Größe verhelfen – so dachte man jedenfalls. Zwischen 2010 und 2016 wurden noch einmal 3 Schweden verpflichtet. Alle 3 Spieler blieben nicht länger als ein halbes Jahr an Bord der Kogge. Mit Andreas Dahlen und Freddy Borg stieg man sogar 2010 und 2012 jeweils aus der 2. Bundesliga ab. Christer Youssef sollte für eine lange Zeit der letzte Schwede an Bord der Kogge sein. Er kam in der Rückrunde der katastrophalen 2015/16 Saison an Bord und kam lediglich auf 7 Einsätze. Das Gefühl machte sich breit, dass die Hansa-Schweden nun definitiv der Vergangenheit angehörten.
Der Wibran unserer Generation (?)
In den folgenden Jahren konnte sich der FCH nach einer langen Tristesse endlich in der 3. Liga stabilisieren und 2021 sogar in die 2. Bundesliga aufsteigen. Dieser Aufstieg markierte einen Wendepunkt in der aktuellen Vereinshistorie. Pünktlich dazu sollte eine neue Ära eingeläutet werden: die zweite goldene Generation der Hansa Schweden. Am 01.07.2021 nahm Hansa Rostock den jungen Schweden Svante Ulf Ingel Ingelsson unter Vertrag. Er avancierte sich schnell zum Stammspieler und Publikumsliebling – nicht zuletzt auch, weil Hansa Fans ein Herz für Schweden haben. Im Winter dieser Saison kam dann auch Nils Fröling an Bord und das schwedische Duo war komplett. Beide gingen in der abgelaufenen Saison nochmal einen Schritt nach vorne. Ingelsson spielte eine starke Saison und war auch in schlechten Phasen stets ein Lichtblick. Fröling machte sich vor allem im Schlussspurt mit seinen wichtigen Toren einen Namen. Die Zukunft der Hansa Schweden sieht rosig aus – und sie wird auch noch eine Weile weiter gehen. Nils Fröling hatte ohnehin einen Vertrag bis 2025 – jetzt bleibt Ingelsson bis 2026 in Rostock. Die neue Ära der Hansa-Schweden ist im vollen Gange!