Mit frischem Wind in den Segeln
Endlich konnte der FC Hansa den ersten Sieg der Rückrunde markieren. Nach dem 0:1 Erfolg auf der Bielefelder Alm wartet nun ein harter Brocken auf die Glöckner-Elf. SV Darmstadt 98 – Tabellenführer, beste Defensive der Liga und Sieger einer 4:0 Schmach im Hinspiel gegen die Rostocker. Es steht also noch eine offene Rechnung.
Der Schwung aus dem Sieg ist extrem wichtig. Getragen von einem ausverkauften Ostseestadion darf morgen nicht weniger als Höchstleistung gezeigt werden, sonst endet es wieder bitter. Die Darmstädter reisen mit breiter Brust an. Im Pokal konnte man den Champions League Teilnehmer aus Frankfurt beinahe ärgern und in der Liga gab es zuletzt 3 Siege am Stück. Doch jeder Lauf endet mal, gerne auch in Rostock.
Historisch gesehen gab es für die Hessen bisher nicht viel zu holen in Rostock. Lediglich einmal konnten die Lilien ein Spiel im Ostseestadion gewinnen – das war 2014, noch in der 3. Liga. In Darmstadt hingegen fing sich Rostock allzu gerne eine Klatsche ein. Das 4:0 in der Hinrunde ist der Nachfolger eines 6:0 im Jahre 2013 (bei dem auch kein Geringerer als Hanno Behrens traf). Die Historie dieses Duells ist keine lange, aber durchaus eine Achterbahnfahrt. Geht man danach, dann dürfte das Duell ein spannendes werden.
Das Sportliche
Die Rostocker können wieder auf einen größeren Kader zurückgreifen. Roßbach und Schumacher, welche zuletzt gesperrt waren, kehren wieder zurück.
Die Gäste hingegen reisen mit der einen oder anderen Personalsorge an die stürmische Ostseeküste. Mehrere Stammspieler fallen definitiv aus oder drohen auszufallen. Darunter sind Braydon Manu, Patric Pfeiffer, Aaron Seydel, Matthias Bader und zuletzt auch Fabian Schnellhardt. Andere Spieler waren angeschlagen. Die geschwächten Hessen sind dennoch eine extrem starke Mannschaft. Nicht umsonst führen sie die Tabelle der 2. Liga an.
Für Hansa ist es also wichtig, die Defizite, die sich durch die Ausfälle ergeben, auszunutzen. Wichtig ist auch, dass die Offensive gegen die beste Defensivreihe der Liga auf Topniveau agiert. Das war in dieser Saison leider zu selten der Fall.
Ein Punktgewinn wäre ein absoluter Erfolg für die Rostocker. Doch bis dahin ist es ein hartes Stück Arbeit. Coach Glöckner muss darauf hoffen, dass alle mit der gleichen Leidenschaft an einem Strang ziehen.
PLAYER TO WATCH: Lukas Fröde
Goalgetter Lukas “Air” Fröde – wer hätte das gedacht. Mit seinen 4 Saisontreffen ist der defensive Mittelfeldspieler der zweitbeste Torschütze an Bord der Kogge. Am vergangenen Freitag konnte er den Siegtreffer gegen Bielefeld markieren. Dieses Kunststück gelang ihm schon einmal – letzte Saison beim 2:1 Sieg gegen Darmstadt.
Die 4 Tore kommen nicht von selbst. Frödes Treffer sind das Resultat eines starken Spielverständnisses und dem daraus folgenden guten Stellungsspiel. Er hat einen Riecher für gefährliche Situationen, den man bei dem einen oder anderen Stürmer vermisst. Auch seine defensiven Leistungen haben durch seine offensiven Qualitäten keineswegs abgenommen. Im Mittelfeld ist Fröde nach wie vor der Abräumer Nummer 1. Auch gegen Darmstadt möchte unser fliegender Fröde wieder erfolgreich sein!