Testspiel: der FC Hansa Rostock schlägt Werder Bremen mit 2:1 (1:1)

Ausgeglichene erste Hälfte
Die ersten 45 Minuten der Partien verliefen insgesamt relativ ereignisarm, beide Teams agierten auf einem ähnlichen Niveau. Der erste wirkliche Fehler der Partie passierte auf Rostocker Seite und wurde postwendend bestraft: der Bremer Angreifer Kownacki wird im Zentrum kaum gestört und kann einen punktgenauen Ball hinter die Kette spielen. Dort nimmt Njinmah die Kugel technisch hochwertig an, tritt beim ersten Abschlussversuch am Ball vorbei und lässt so Hüsing aussteigen. In zweiter Instanz lässt er Körber im Rostocker Kasten keine Chance und vollendet eiskalt ins rechte untere Eck (18‘).
In der Folge kamen auch die Ostseestädter zu ersten Gelegenheiten. Perea gewinnt die Kugel im Zentrum, geht einige Meter und legt den Ball auf Güler, dessen Schuss aus 18m nur die Latte trifft (26‘).
Kurz vor der Pause gleicht unser FCH jedoch aus: Bachmann gewinnt den Ball an der Strafraumkante und setzt Pröger ein, der mit links aus 20m in die lange Ecke vollstreckt – ein schöner Treffer (46‘)!
Hansa übernimmt das Ruder in Halbzeit Zwei
Während Bremen zur Pause mehrfach tauscht, wechselt Hansa nur einmal: Jannis Lang kommt für Jasper van der Werff.
Die Kogge startet gut in die zweite Hälfte und übt viel Druck auf passive Bremer aus. Perea hat nach einer Rhein-Ecke die Führung auf dem Kopf, kann den Ball aber nicht auf das Tor bringen (56‘). Zwei Minuten später versucht es Rhein direkt, den Eckstoß pariert Pavlenka allerdings (58‘). Rhein, in diesem Spiel Dreh- und Angelpunkt im Rostocker Kombinations- und Aufbauspiel belohnt sich jedoch für die starke Leistung. In der 61. Minute versenkt er einen Freistoß aus 22m direkt.
Bremen wird ab Minute 65 etwas stärker, ist aber zu keinem Zeitpunkt wirklich zwingend. Die Gelegenheiten von Njinmah, Kownacki und Stark werden dem Rostocker Tor kaum gefährlich.
Hansa hat durch Jannis Lang noch die Chance, auf zu 3:1 zu stellen. Sein Schuss aus 17m verfehlt den Kasten jedoch.
Klare taktische Verbesserung
Die Umstellung auf Viererkette hat sich vollends gelohnt, die Kogge ihr fußballerisches Niveau erneut steigern können. Im Spiel gegen den Bundesligisten ließ sich mehr und mehr Struktur erkennen, die in den vergangenen Monaten so oft gefehlt hatte.
Gegen den Ball setzte das Trainer-Team um Alois Schwartz auf ein 4-2-3-1, welches relativ eng stand und so das Zentrum sicherte. Ziel war es, den Gegner im Ballbesitz auf die Außen zu locken. Hier presste man dann intensiv, in dem Außenstürmer und Außenverteidiger Druck ausübten. Auch schloss man durch die kompakte Ordnung das Zentrum, Bremen hatte große Probleme, Gefahr zu erzeugen.


Im eigenen Aufbau konnte man beobachten, dass Hansa ein asymmetrisches 2-3 spielte. Linksverteidiger Schumacher schob sich nach vorne, während der RV jeweils etwas tiefer blieb. Allgemein positionierten sich die Außenverteidiger recht offensiv. Dies hat den Vorteil, dass sie dem Spiel die Breite geben und den Flügelstürmer ermöglichen, den Raum in der Spielfeldmitte zu besetzen. Mehr Akteure im Offensivdrittel bedeutet zudem, dass man mehr Optionen im Passspiel hat.

Allerdings öffnet das gleichzeitig defensive Räume auf dem Flügel, der Gegner hat somit mehr Platz zum Kontern.
Insgesamt muss man das Fazit ziehen, dass man zunehmend versucht, mehr durch das Zentrum zu kombinieren und die Tiefe über vertikale flache Bälle sucht, anstatt stets lange Bälle zu schlagen.